Heute habe ich meine Wanderschuhe
geschnürt und meinen Rucksack gepackt.

Ich habe mir vorgenommen
einen Berg zu besteigen.
Einen großen, mächtigen.
Er sieht aus, als wär er
unbezwingbar.

Muffe hab ich schon.
Werde ich es schaffen?
Habe mir nicht zuviel vorgenommen?

Egal los gehts.
Immer gerade aus.
Ich habe nur den Berg
im Auge.
Keinen Blick für die
wunderschöne Landschaft
rechts und links.
Ich sehe nur ihn.

Mein Mut beginnt mich zu verlassen,
je näher ich ihm komme.
Stress macht sich in mir breit,
Fluchtgefühle keimen auf.

Je näher ich ihm komme
ums so kleiner fühle ich mich.
Kann ich ihn wirklich bezwingen?
Das schaffe ich niemals.
Alles in meiner Brust
schnürrt sich zu.
Ich will eigentlich nur noch weg hier.
Ich bekomme Angst.
Seine Größe macht mir Angst.
Ich bin viel zu klein, für diesen Riesen.

Und doch bin ich irgendwie bei ihm
angekommen.
Stehe winzig vor ihm,
während ich bemerke,
wie meine Hände feucht werden.
Mein Herz beginnt zu rasen.
Panik bahnt sich langsam
ihren Weg.

Und da stehe ich.
Schaue hoch,
schaue ihn an.
Und begreife langsam, das ich
vor meinem eigenen Berg stehe.
das ich mir diesen Berg
selber erschaffen habe.

Ich ihn habe wachsen lassen,
an all meinen eigenen Ängsten
und Sorgen.
An all den Zweifeln an mir Selbst.
Durch den Mangel an Selbstvertrauen
und Selbstliebe.
Durch das Gefühl, nichts aus der Hand
geben zu dürfen.

Und doch weiß ich nun,
das er nicht mein Feind ist,
er nicht unbezwingbar ist.
Ich habe erkannt, das ich ihn
Schritt für Schritt erklimmen,
oder abtragen kann.

Meinen eigenen Berg
Meine eigene Schöpfung.