…habe ich schon oft gehört wenn ich mich mit anderen Eltern, die auch das Abenteuer Patchworkfamilien leben, austausche.

Es geht um das Thema Patchworkfamilien, deren Zusammenspiel, Funktionieren und das Kommunizieren mit Eltern einer ’normalen‘ Familie. Viele Elternteile und sogenannte Bonuseltern fühlen sich unverstanden wenn es um den Austausch von alltäglichen Problemen im Zusammenleben geht. Oft bekommen sie zu hören; das ist bei uns genauso, da seid ihr nicht die Einzigen, da müsst ihr durch, schließlich habt ihr euch für so eine Familienvariante entschieden und außerdem sind die Kinder irgendwann aus dem Haus.
Natürlich gibt es bei vielen Problemen und Streitereien Parallelen zu ’normalen‘ Familien, aber Patchwork zu leben ist eine ganz andere Hausnummer, besonders die zwischenmenschliche Ebene des Miteinander ist eine völlig andere.
Am Anfang der Beziehung steht meist; deine Kinder, meine Kinder = unsere Kinder. Das ist ein Stück Illusion, die bei vielen irgendwann zerplatzt. Spätestens in der Pubertät, wenn es dann heißt…du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht meine Mutter, bzw mein Vater. Wenn wir uns stattdessen darauf einlassen könnten, keine neue Mutter, oder Vater sein zu wollen, denn die haben unsere Bonuskinder ja, und stattdessen annehmen was wir in verschieden Situationen sind, nämlich, Mitbewohner ein WG, Alleinerziehende, Begleiter und Tragende und durchaus auch Familienmitglieder, dann wäre es manchmal entspannter. Bei vielen steht auch der Wunsch an erster Stelle, die Kinder des Partners genauso zu lieben, wie die eigenen. Das ist möglich ohne Zweifel. Jedoch fühlen wir uns, gerade wir Frauen schlecht, wenn wir merken, das das nicht machbar ist, auch wenn wir uns noch so sehr wünschen. Das es immer wieder zu Problemen kommt besteht in der Hauptursache daraus, das dieser neue Familienzusammenschluß aus verschiedenen Erwachsenen mit verschiedenen Kindern aus verschiedenen Beziehungen, verschiedenen Ansichten und Denkmustern besteht. Bunt zusammengewürfelt, wie das Leben an sich ist. Die passen halt manchmal nicht unter ein Dach, bzw es ist harte Arbeit, diese unter jenes Dach zu bringen. Aber man versucht es immer wieder und wieder und man schafft es. Und manchmal auch nicht. Wie in einer ’normalen‘ Familie auch.