Autor: Sabine Kunz (Seite 4 von 4)

Warum…

Warum machst du das so und nicht anders ?

Weil ich das nicht möchte. Es fühlt sich nicht gut an.

Ja, aber wenn du es anders machen würdest, dann wäre es besser.

Ich möchte das nicht. Es fühlt sich nicht gut an.

Ja, aber wenn du das so machen würdest, wie ich es sage, dann würde es mir besser gefallen.

Ich möchte das nicht. Es fühlt sich nicht gut an.

Ja, verdammt nochmal. Hör doch einfach mal wenn
ich dir etwas sage. Es ist besser für dich, wenn du es
anders machst. Verstanden?

Ich werde jetzt etwas anderes machen. Ich gehe jetzt.
Ich hör dir nicht mehr zu. Ich hör jetzt ganz allein auf mich,
sagte die Intuition zum Verstand. Drehte sich um und ging.

He warte mal. Du kannst nicht einfach gehen und mich hier zurücklassen.
Ich möchte das nicht, das fühlt sich nicht gut an………….

Die haben ja so was von keine Ahnung…..

…habe ich schon oft gehört wenn ich mich mit anderen Eltern, die auch das Abenteuer Patchworkfamilien leben, austausche.

Es geht um das Thema Patchworkfamilien, deren Zusammenspiel, Funktionieren und das Kommunizieren mit Eltern einer ’normalen‘ Familie. Viele Elternteile und sogenannte Bonuseltern fühlen sich unverstanden wenn es um den Austausch von alltäglichen Problemen im Zusammenleben geht. Oft bekommen sie zu hören; das ist bei uns genauso, da seid ihr nicht die Einzigen, da müsst ihr durch, schließlich habt ihr euch für so eine Familienvariante entschieden und außerdem sind die Kinder irgendwann aus dem Haus.
Natürlich gibt es bei vielen Problemen und Streitereien Parallelen zu ’normalen‘ Familien, aber Patchwork zu leben ist eine ganz andere Hausnummer, besonders die zwischenmenschliche Ebene des Miteinander ist eine völlig andere.
Am Anfang der Beziehung steht meist; deine Kinder, meine Kinder = unsere Kinder. Das ist ein Stück Illusion, die bei vielen irgendwann zerplatzt. Spätestens in der Pubertät, wenn es dann heißt…du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht meine Mutter, bzw mein Vater. Wenn wir uns stattdessen darauf einlassen könnten, keine neue Mutter, oder Vater sein zu wollen, denn die haben unsere Bonuskinder ja, und stattdessen annehmen was wir in verschieden Situationen sind, nämlich, Mitbewohner ein WG, Alleinerziehende, Begleiter und Tragende und durchaus auch Familienmitglieder, dann wäre es manchmal entspannter. Bei vielen steht auch der Wunsch an erster Stelle, die Kinder des Partners genauso zu lieben, wie die eigenen. Das ist möglich ohne Zweifel. Jedoch fühlen wir uns, gerade wir Frauen schlecht, wenn wir merken, das das nicht machbar ist, auch wenn wir uns noch so sehr wünschen. Das es immer wieder zu Problemen kommt besteht in der Hauptursache daraus, das dieser neue Familienzusammenschluß aus verschiedenen Erwachsenen mit verschiedenen Kindern aus verschiedenen Beziehungen, verschiedenen Ansichten und Denkmustern besteht. Bunt zusammengewürfelt, wie das Leben an sich ist. Die passen halt manchmal nicht unter ein Dach, bzw es ist harte Arbeit, diese unter jenes Dach zu bringen. Aber man versucht es immer wieder und wieder und man schafft es. Und manchmal auch nicht. Wie in einer ’normalen‘ Familie auch.

Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein

Kennt ihr das noch, das Kinderspiel, Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein….1…2…3…..ich komme ?

Ich kann mich noch gut daran erinnern. Wir haben das so gerne und so oft gespielt. Die ganze Rasselbande aus unserer Strasse. Verstecken. Hinter jede Ecke, unter jeden Strauch haben wir uns gezwängt, damit wir bloß nicht gefunden werden. Was hatten wir für einen Spaß.

Heute als Erwachsener ertappe ich mich hin und wieder dabei, das ich es immer noch spiele. Ich verstecke mich. Nicht mehr hinter einem Strauch, oder einer Ecke, sondern hinter irgendwelchen Mustern und Programierungen die mir anerzogen wurden. Ich bin leise und möchte eigentlich laut sein. Ich möchte sichtbar sein und mache mich doch so klein und unsichtbar. Ich möchte wild und frei sein und bin angepaßt und gefangen in meinen ganzen Verhaltensmustern.

Manchmal luge ich tatsächlich hinter einer Ecke hervor, hebe den Finger und sage hier, hier bin ich. Seht ihr mich nicht ? Und ich werde lauter. Hallo ich bin hier ! Hm, keiner hört mich.

Höre ich mich ? Sehe ich mich? Verstecke ich mich gar vor mir Selbst? Ich glaube uns wahrzunehmen, das haben wir als Erwachsene oft verloren und verlernt.
Gefangen im Alltag, der daraus besteht es anderen gut gehen zu lassen. Wir kümmern, machen, tun, zum wohle Anderer,
denn uns wurde beigebracht, nicht egoistisch zu sein, sondern sich zuerst um Andere zu kümmern. Der Esel nennt sich ja schließlich auch nicht zu erst.

Aber das stimmt nicht, das ist nicht wahr. Wir Selbst sind unser höchstes Gut. Wer soll für Uns sorgen, das es Uns gut geht, wenn nicht wir Selbst ? Da kommt keiner. Da steht keiner vor unserer Tür und sagt; Hey Baby, du bist jetzt meine Nummer Eins, ich sorge für dich, ich behüte dich, ich achte jetzt immer darauf, das es dir gut geht.

Kingel an deiner eigenen Tür, spring aus deinem Versteck mach die Tür weit auf und ruf ganz laut: ich hab dich gefunden, dich, mich, du wunderbares Wesen. Schmeiß deine uralten Muster raus. Lass die Türe auf. Versteck dich nicht mehr, sondern lass die ganzen wunderbaren Dinge raus, die in dir sind und kümmer dich um dich Selbst.

 

Foto/Quelle: Pixabay/ ivanovgood

Ich muss mich trennen

Ich muss mich trennen, so habe ich es vorhin in einem Forum gelesen. Ich halte es nicht mehr aus, mit den KIndern meiner Freundin.
Ich dachte, wie kann ich dem Mann helfen? Sollte ich ihm sagen, es kommen auch wieder andere Zeiten? Oder alles wird wieder gut ?
Ab dem Moment, ab dem du erkennst, das du dich schon vor langer Zeit von dir Selbst und deinem Leben getrennt hast, kann alles wieder gut und zu besseren Zeiten werden.
Dein Leben, die Situationen im Außen, bieten dir ständig Möglichkeiten dies zu erkennen.
Solange du nicht innehälst und dir anschaust, was gerade Ist, wird dein Leben dich weiterhn auffordern, aufmerksam zu sein.
Vielleicht läuft deine Beziehung nicht besonders gut, dein Job kotzt dich an, vielleicht bist du sogar krank und nichts geht mehr.
Aber doch, da geht noch was.
Geh ein Stück nach Innen.
Besinne dich auf dich Selbst und was dir wichtig ist.
Hör auf deinen inneren Ruf. Was sagt er dir, oder schreit dir zu?
Verbinde dich wieder mit dir Selbst.
Liebe dich wieder Selbst.
Heile dich Selbst.

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